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The German Basic Law
Loi fondamentale pour la République fédérale
d'Allemagne
Präambel
Im Bewußtsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen,
von dem Willen beseelt, als gleichberechtigtes Glied in einem vereinten
Europa dem Frieden der Welt zu dienen, hat sich das Deutsche Volk kraft
seiner verfassungsgebenden Gewalt dieses Grundgesetz gegeben. Die Deutschen
in den Ländern Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg,
Bremen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen,
Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein
und Thüringen haben in freier Selbstbestimmung die Einheit und Freiheit
Deutschlands vollendet. Damit gilt dieses Grundgesetz für das gesamte
Deutsche Volk.
Art. 1 Schutz der Menschenwürde
(1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und
zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.
(2) Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen
Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens
und der Gerechtigkeit in der Welt.
(3) Die nachfolgenden Grundrechte binden Gesetzgebung, vollziehende
Gewalt und Rechtsprechung als unmittelbar geltendes Recht.
Art. 2 Persönliche Freiheitsrechte
(1) Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit,
soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige
Ordnung oder das Sittengesetz verstößt.
(2)Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit.
2Die Freiheit der Person ist unverletzlich. 3In diese Rechte darf nur auf
Grund eines Gesetzes eingegriffen werden.
Art. 5 Recht der freien Meinungsäußerung
(1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei
zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen
Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit
der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet.
Eine Zensur findet nicht statt.
(2) Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen
Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem
Recht der persönlichen Ehre.
(3) Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. Die Freiheit
der Lehre entbindet nicht von der Treue zur Verfassung.
Art. 10 Brief-, Post- und Fernmeldegeheimnis
(1) Das Briefgeheimnis sowie das Post- und Fernmeldegeheimnis sind
unverletzlich.
(2) 1 Beschränkungen dürfen nur auf Grund eines Gesetzes
angeordnet werden. Dient die Beschränkung dem Schutze der freiheitlichen
demokratischen Grundordnung oder des Bestandes oder der Sicherung des Bundes
oder eines Landes, so kann das Gesetz bestimmen, dass sie dem Betroffenen
nicht mitgeteilt wird und dass an die Stelle des Rechtsweges die Nachprüfung
durch von der Volksvertretung bestellte Organe und Hilfsorgane tritt.
Art. 12 Berufsfreiheit
(1) Alle Deutschen haben das Recht, Beruf, Arbeitsplatz und Ausbildungsstätte
frei zu wählen. Die Berufsausübung kann durch Gesetz oder auf
Grund eines Gesetzes geregelt werden.
(2) Niemand darf zu einer bestimmten Arbeit gezwungen werden, außer
im Rahmen einer herkömmlichen allgemeinen, für alle gleichen
öffentlichen Dienstleistungspflicht.
(3) Zwangsarbeit ist nur bei einer gerichtlich angeordneten Freiheitsentziehung
zulässig.
Art. 13 Unverletzlichkeit der Wohnung
(1) Die Wohnung ist unverletzlich.
(2) Durchsuchungen dürfen nur durch den Richter, bei Gefahr im
Verzuge auch durch die in den Gesetzen vorgesehenen anderen Organe angeordnet
und nur in der dort vorgeschriebenen Form durchgeführt werden.
(3) Begründen bestimmte Tatsachen den Verdacht, dass jemand eine
durch Gesetz einzeln bestimmte besonders schwere Straftat begangen hat,
so dürfen zur Verfolgung der Tat auf Grund richterlicher Anordnung
technische Mittel zur akustischen Überwachung von Wohnungen, in denen
der Beschuldigte sich vermutlich aufhält, eingesetzt werden, wenn
die Erforschung des Sachverhalts auf andere Weise unverhältnismäßig
erschwert oder aussichtslos wäre. Die Maßnahme ist zu befristen.
Die Anordnung erfolgt durch einen mit drei Richtern besetzten Spruchkörper.
Bei Gefahr im Verzuge kann sie auch durch einen einzelnen Richter getroffen
werden.
(4) Zur Abwehr dringender Gefahren für die öffentliche Sicherheit,
insbesondere einer gemeinen Gefahr oder einer Lebensgefahr, dürfen
technische Mittel zur Überwachung von Wohnungen nur auf Grund richterlicher
Anordnung eingesetzt werden. Bei Gefahr im Verzuge kann die Maßnahme
auch durch eine andere gesetzlich bestimmte Stelle angeordnet werden; eine
richterliche Entscheidung ist unverzüglich nachzuholen.
(5) Sind technische Mittel ausschließlich zum Schutze der bei
einem Einsatz in Wohnungen tätigen Personen vorgesehen, kann die Maßnahme
durch eine gesetzlich bestimmte Stelle angeordnet werden. Eine anderweitige
Verwertung der hierbei erlangten Erkenntnisse ist nur zum Zwecke der Strafverfolgung
oder der Gefahrenabwehr und nur zulässig, wenn zuvor die Rechtmäßigkeit
der Maßnahme richterlich festgestellt ist; bei Gefahr im Verzuge
ist die richterliche Entscheidung unverzüglich nachzuholen.
(6) Die Bundesregierung unterrichtet den Bundestag jährlich über
den nach Absatz 3 sowie über den im Zuständigkeitsbereich des
Bundes nach Absatz 4 und, soweit richterlich überprüfungsbedürftig,
nach Absatz 5 erfolgten Einsatz technischer Mittel. Ein vom Bundestag gewähltes
Gremium übt auf der Grundlage dieses Berichts die parlamentarische
Kontrolle aus. Die Länder gewährleisten eine gleichwertige parlamentarische
Kontrolle.
(7) Eingriffe und Beschränkungen dürfen im übrigen nur
zur Abwehr einer gemeinen Gefahr oder einer Lebensgefahr für einzelne
Personen, auf Grund eines Gesetzes auch zur Verhütung dringender Gefahren
für die öffentliche Sicherheit und Ordnung, insbesondere zur
Behebung der Raumnot, zur Bekämpfung von Seuchengefahr oder zum Schutze
gefährdeter Jugendlicher vorgenommen werden.
Art. 14 Eigentum, Erbrecht und Enteignung
(1) Das Eigentum und das Erbrecht werden gewährleistet. 2 Inhalt
und Schranken werden durch die Gesetze bestimmt.
(2) Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der
Allgemeinheit dienen.
(3) Eine Enteignung ist nur zum Wohle der Allgemeinheit zulässig.
Sie darf nur durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes erfolgen, das Art
und Ausmaß der Entschädigung regelt. Die Entschädigung
ist unter gerechter Abwägung der Interessen der Allgemeinheit und
der Beteiligten zu bestimmen. Wegen der Höhe der Entschädigung
steht im Streitfalle der Rechtsweg vor den ordentlichen Gerichten offen.
Art. 18 Verwirkung von Grundrechten
1 Wer die Freiheit der Meinungsäußerung, insbesondere die
Pressefreiheit (Artikel 5 Abs. 1), die Lehrfreiheit (Artikel 5 Abs. 3),
die Versammlungsfreiheit (Artikel 8), die Vereinigungsfreiheit (Artikel
9), das Brief-, Post- und Fernmeldegeheimnis (Artikel 10), das Eigentum
(Artikel 14) oder das Asylrecht (Artikel 16a) zum Kampfe gegen die freiheitliche
demokratische Grundordnung mißbraucht, verwirkt diese Grundrechte.
2 Die Verwirkung und ihr Ausmaß werden durch das Bundesverfassungsgericht
ausgesprochen.
Art. 19 Einschränkung von Grundrechten
(1) Soweit nach diesem Grundgesetz ein Grundrecht durch Gesetz oder
auf Grund eines Gesetzes eingeschränkt werden kann, muß das
Gesetz allgemein und nicht nur für den Einzelfall gelten. Außerdem
muß das Gesetz das Grundrecht unter Angabe des Artikels nennen.
(2) In keinem Falle darf ein Grundrecht in seinem Wesensgehalt angetastet
werden.
(3) Die Grundrechte gelten auch für inländische juristische
Personen, soweit sie ihrem Wesen nach auf diese anwendbar sind.
(4) Wird jemand durch die öffentliche Gewalt in seinen Rechten
verletzt, so steht ihm der Rechtsweg offen. Soweit eine andere Zuständigkeit
nicht begründet ist, ist der ordentliche Rechtsweg gegeben. Artikel
10 Abs. 2 Satz 2 bleibt unberührt.
Art. 20 Bundesstaatliche Verfassung; Widerstandsrecht
(1) Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer
Bundesstaat.
(2) Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. 2 Sie wird vom Volke in Wahlen
und Abstimmungen und durch besondere Organe der Gesetzgebung, der vollziehenden
Gewalt und der Rechtsprechung ausgeübt.
(3) Die Gesetzgebung ist an die verfassungsmäßige Ordnung,
die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung sind an Gesetz und Recht
gebunden.
(4) Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben
alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich
ist.
Art. 30 Funktionen der Länder
Die Ausübung der staatlichen Befugnisse und die Erfüllung
der staatlichen Aufgaben ist Sache der Länder, soweit dieses Grundgesetz
keine andere Regelung trifft oder zuläßt.
Art. 70 Gesetzgebung des Bundes und der Länder
(1) Die Länder haben das Recht der Gesetzgebung, soweit dieses
Grundgesetz nicht dem Bunde Gesetzgebungsbefugnisse verleiht.
(2) Die Abgrenzung der Zuständigkeit zwischen Bund und Ländern
bemißt sich nach den Vorschriften dieses Grundgesetzes über
die ausschließliche und die konkurrierende Gesetzgebung.
Art. 75 Rahmenvorschriften
(1) Der Bund hat das Recht, unter den Voraussetzungen des Artikels
72 Rahmenvorschriften für die Gesetzgebung der Länder zu erlassen
über:
1. ....
2. die allgemeinen Rechtsverhältnisse der Presse;
3. ...
6. den Schutz deutschen Kulturgutes gegen Abwanderung ins Ausland.
Artikel 72 Abs. 3 gilt entsprechend.
(2) Rahmenvorschriften dürfen nur in Ausnahmefällen in Einzelheiten
gehende oder unmittelbar geltende Regelungen enthalten.
(3) Erläßt der Bund Rahmenvorschriften, so sind die Länder
verpflichtet, innerhalb einer durch das Gesetz bestimmten angemessenen
Frist die erforderlichen Landesgesetze zu erlassen.
The Basic Law was promulgated by the Parliamentary Council on 23 May 1949 and entered into force the next day.
Preamble
Conscious of their responsibility before God
and men, animated by the purpose to serve world peace as an equal part
in a unified Europe, the German People have adopted, by virtue of their
constituent power, this Constitution. The Germans in the States of Baden-Wurttemberg,
Bavaria, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hesse, Lower Saxony, Mecklenburg-Western
Pomerania, North Rhine-Westphalia, Rhineland-Palatinate, Saarland, Saxony,
Saxony-Anhalt, Schleswig-Holstein and Thuringia have achieved the unity
and freedom of Germany in free self-determination. This Constitution is
thus valid for the entire German People.
Article 1 [Human Dignity]
(1) Human dignity is inviolable. To respect and
protect it is the duty of all state authority.
(2) The German People therefore acknowledge inviolable
and inalienable human rights as the basis of every human community, of
peace, and of justice in the world.
(3) The following basic rights are binding on
legislature, executive, and judiciary as directly enforceable law.
Article 2 [Liberty]
(1) Everyone has the right to free development
of his personality insofar as he does not violate the rights of others
or offend against the constitutional order or against morality.
(2) Everyone has the right to life and to physical
integrity. The freedom of the person is inviolable. Intrusion on these
rights may only be made pursuant to a statute.
Article 5 [Freedom of Expression]
(1) Everyone has the right to freely express
and disseminate his opinion in speech, writing, and pictures and to freely
inform himself from generally accessible sources. Freedom of the press
and freedom of reporting by means of broadcasts and films are guaranteed.
There will be no censorship.
(2) These rights are subject to limitations in
the provisions of general statutes, in statutory provisions for the protection
of the youth, and in the right to personal honor.
(3) Art and science, research and teaching are
free. The freedom of teaching does not release from allegiance to the constitution.
Article 10 [Privacy of letters, posts and telecommunications]
(1) The privacy of letters as well as the secrecy
of post and telecommunication is inviolable.
(2) Restrictions may only be ordered pursuant
to a statute. Where a restriction serves the protection of the free democratic
basic order or the existence or security of the Federation or a State,
the statute may stipulate that the person affected shall not be informed
and that
recourse to the courts shall be replaced by a
review of the case by bodies and auxiliary bodies appointed by Parliament.
Article 12 [Right to choose an occupation,
prohibition of forced labor]
(1) All Germans have the right to freely choose
their occupation, their place of work, and their place of study or training.
The practice of an occupation can be regulated by or pursuant to a statute.
(2) No person may be forced to perform work of
a particular kind except within the framework of a traditional compulsory
community service that applies generally and equally to all.
(3) Forced labor may he imposed only on persons
deprived of their liberty by court sentence.
Article 13 [Inviolability of the home - not
amended]
(1) The home is inviolable.
(2) Searches may be ordered only by a judge or,
in the event of danger resulting from any delay, by other organs legally
specified, and they may be carried out only in the form prescribed by law.
(3) Intrusions and restrictions may otherwise
only be made to avert a general danger or a mortal danger to individuals,
or, pursuant to a statute, to prevent present danger to public safety and
order, particularly to relieve a housing shortage, to combat the danger
of
epidemics, or to protect endangered juveniles.
Article 14 [Property, right of inheritance,
taking of property]
(1) Property and the right of inheritance are
guaranteed. Their content and limits are determined by statute.
(2) Property imposes duties. Its use should also
serve the public weal.
(3) The taking of property is only permissible
in the public weal. It may be imposed only by or pursuant to a statute
regulating the nature and extent of compensation. Such compensation has
to be determined by establishing an equitable balance between the public
interest and the interests of those affected. Regarding disputes about
the amount of
compensation, recourse to the courts of ordinary
jurisdiction is available.
Article 30 [Competencies of Federation and
States]
Except as otherwise provided or permitted by
this Constitution, the exercise of governmental powers and the discharge
of governmental functions is incumbent on the States.
Loi fondamentale pour la République fédérale d'Allemagne
Préambule
Conscient de sa responsabilité devant
Dieu et devant les hommes, animé de la volonté de servir
la paix du monde en qualité de membre égal en droits dans
une Europe unie, le peuple allemand s'est donné la présente
Loi fondamentale en vertu de son pouvoir constituant.
Les Allemands dans les Länder de Bade-Wurtemberg,
Bavière, Berlin, Brandebourg, Brême, Hambourg, Hesse, Mecklembourg-Poméranie
occidentale, Basse-Saxe, Rhénanie du Nord/Westphalie, Rhénanie-Palatinat,
Sarre, Saxe, Saxe-Anhalt, Schleswig-Holstein et Thuringe, ont parachevé
l'unité et la liberté de l'Allemagne par une libre autodétermination.
La présente Loi fondamentale vaut ainsi
pour le peuple allemand tout entier.
Article 1 [Dignité de l'être humain,
caractère obligatoire des droits fondamentaux]
(1) La dignité de l'être humain
est intangible. Tous les pouvoirs publics ont l'obligation de la respecter
et de la protéger.
(2) En conséquence, le peuple allemand
reconnaît à l'être humain des droits inviolables et
inaliénables comme fondement de toute communauté humaine,
de la paix et de la justice dans le monde.
(3) Les droits fondamentaux énoncés
ci-après lient les pouvoirs législatif, exécutif et
judiciaire à titre de droit directement applicable
Article 2 [Liberté d'agir, liberté
de la personne]
(1) Chacun a droit au libre épanouissement
de sa personnalité pourvu qu'il ne viole pas les droits d'autrui
ni n'enfreigne l'ordre constitutionnel ou la loi morale.
(2) Chacun a droit à la vie et à
l'intégrité physique. La liberté de la personne est
inviolable. Des atteintes ne peuvent être apportées à
ces droits qu'en vertu d'une loi.
Article 5 [Liberté d'opinion]
(1) Chacun a le droit d'exprimer et de diffuser
librement son opinion par la parole, par l'écrit et par l'image,
et de s'informer sans entraves aux sources qui sont accessibles à
tous. La liberté de la presse et la liberté d'informer par
la radio, la télévision et le cinéma sont garanties.
Il n'y a pas de censure.
(2) Ces droits trouvent leurs limites dans les
prescriptions des lois générales, dans les dispositions légales
sur la protection de la jeunesse et dans le droit au respect de l'honneur
personnel.
(3) L'art et la science, la recherche et l'enseignement
sont libres. La liberté de l'enseignement ne dispense pas de la
fidélité à la constitution.
Article 10 [Secret de la correspondance, de
la poste et des télécommunnications]
(1) Le secret de la correspondance ainsi que
le secret de la poste et des télécommunications sont inviolables.
(2) Des restrictions ne peuvent y être
apportées qu'en vertu d'une loi. Si la restriction est destinée
à défendre l'ordre constitutionnel libéral et démocratique,
ou l'existence ou la sécurité de la Fédération
ou d'un Land, la loi peut disposer que l'intéressé n'en sera
pas informé et que le recours juridictionnel est remplacé
par le contrôle d'organes et d'organes auxiliaires désignés
par la représentation du peuple.
Article 12 [Liberté de la profession,
interdiction du travail forcé]
(1) Tous les Allemands ont le droit de choisir
librement leur profession, leur emploi et leur établissement de
formation. L'exercice de la profession peut être réglementé
par la loi ou en vertu d'une loi.
(2) Nul ne peut être astreint à
un travail déterminé sinon dans le cadre d'une obligation
publique de prestation de services, traditionnelle, générale
et égale pour tous.
(3) Le travail forcé n'est licite que
dans le cas d'une peine privative de liberté prononcée par
un tribunal.
Article 13 [Inviolabilité du domicile]
(1) Le domicile est inviolable.
(2) Des perquisitions ne peuvent être ordonnées
que par le juge ainsi que, s'il y a péril en la demeure, par les
autres organes prévus par les lois ; elles ne peuvent être
effectuées que dans la forme y prescrite.
(3) Lorsque certains éléments de
fait fondent le soupçon que quelqu'un a commis l'une des infractions
pénales particulièrement graves spécialement prévues
par la loi, des moyens techniques de surveillance acoustique de domiciles
dans lesquels la personne poursuivie est supposée séjourner
peuvent pour la répression de cette infraction être utilisés
sur le fondement d'une ordonnance juridictionnelle au cas où l'investigation
des faits par d'autres moyens serait incomparablement plus difficile ou
vouée à l'échec. La mesure doit être limitée
dans le temps. L'ordonnance est prise par une formation de trois juges.
S'il y a péril en la demeure, elle peut être également
prise par un juge unique.
(4) Pour parer à des dangers imminents
pour la sécurité publique et notamment à un danger
collectif ou à un péril mortel, des moyens techniques de
surveillance de domiciles ne peuvent être utilisés que sur
le fondement d'une ordonnance juridictionnelle. S'il y a péril en
la demeure, la mesure peut être également ordonnée
par une autre autorité déterminée par la loi ; une
décision juridictionnelle doit intervenir sans délai.
(5) Lorsque des moyens techniques sont exclusivement
prévus pour la protection de personnes intervenant dans des domiciles,
la mesure peut être ordonnée par une autorité déterminée
par la loi. L'exploitation à une autre fin des connaissances ainsi
acquises n'est permise qu'à la seule fin de poursuites pénales
ou de prévention d'un danger, et à la condition seulement
que la régularité de la mesure ait été préalablement
constatée par le juge ; s'il y a péril en la demeure la décision
juridictionnelle doit intervenir sans délai.
(6) Le gouvernement fédéral informe
chaque année le Bundestag sur l'utilisation de moyens techniques
dans le cadre de l'alinéa 3 et, pour les affaires ressortissant
à la Fédération, de l'alinéa 4 ainsi que de
l'alinéa 5 lorsque le juge doit exercer un contrôle juridictionnel.
Un organisme collégial élu par le Bundestag exerce le contrôle
parlementaire sur la base de ce rapport. Les Länder assurent un contrôle
parlementaire équivalent.
(7) D'autres atteintes ou restrictions ne peuvent
être apportées à l'inviolabilité du domicile
que pour parer à un danger collectif, écarter un péril
mortel menaçant des personnes ou encore, en vertu d'une loi, pour
prévenir la sécurité et l'ordre publics de dangers
imminents, en particulier pour remédier à la pénurie
de logement, pour lutter contre les risques d'épidémie ou
pour protéger la jeunesse en danger.
Article 14 [Propriété, droit
de succession etexpropriation]
(1) La propriété et le droit de
succession sont garantis. Leur contenu et leurs limites sont fixés
par les lois.
(2) Propriété oblige. Son usage
doit contribuer en même temps au bien de la collectivité.
(3) L'expropriation n'est permise qu'en vue du
bien de la collectivité. Elle ne peut être opérée
que par la loi ou en vertu d'une loi qui fixe le mode et la mesure de l'indemnisation.
L'indemnité doit être déterminée en faisant
équitablement la part des intérêts de la collectivité
et de ceux des parties intéressées. En cas de litige portant
sur le montant de l'indemnité, les tribunaux ordinaires sont compétents.
Article 18 [Déchéance des droits
fondamentaux]
Quiconque abuse de la liberté d'expression
des opinions, notamment de la liberté de la presse (article 5, al.
1), de la liberté de l'enseignement (article 5, al. 3), de la liberté
de réunion (article 8), de la liberté d'association (article
9), du secret de la correspondance, de la poste et des télécommunications
(article 10), de la propriété (article 14) ou du droit d'asile
(article 16a) pour combattre l'ordre constitutionnel libéral et
démocratique, est déchu de ces droits fondamentaux. La déchéance
et son étendue sont prononcées par la Cour constitutionnelle
fédérale.
Article 19 [Restrictions apportées aux
droits fondamentaux]
(1) Lorsque, d'après la présente
Loi fondamentale, un droit fondamental peut être restreint par une
loi ou en vertu d'une loi, cette loi doit valoir de manière générale
et non seulement pour un cas particulier. La loi doit en outre énoncer
le droit fondamental avec indication de l'article concerné.
(2) Il ne doit en aucun cas être porté
atteinte à la substance d'un droit fondamental.
(3) Les droits fondamentaux s'appliquent également
aux personnes morales nationales lorsque leur nature le permet.
(4) Quiconque est lésé dans ses
droits par la puissance publique dispose d'un recours juridictionnel. Lorsqu'aucune
autre juridiction n'est compétente, le recours est porté
devant la juridiction ordinaire. L'article 10, al. 2, 2 phrase n'est pas
affecté.
Article 20 [Fondements de l'ordre étatique,
droit de résistance]
(1) La République fédérale
d'Allemagne est un Etat fédéral démocratique et social.
(2) Tout pouvoir d'Etat émane du peuple.
Le peuple l'exerce au moyen d'élections et de votations et par des
organes spéciaux investis des pouvoirs législatif, exécutif
et judiciaire.
(3) Le pouvoir législatif est lié
par l'ordre constitutionnel, les pouvoirs exécutif et judiciaire
sont liés par la loi et le droit.
(4) Tous les Allemands ont le droit de résister
à quiconque entreprendrait de renverser cet ordre, s'il n'y a pas
d'autre remède possible.
Article 30 [Répartition des compétences
entre la Fédération et les Länder]
L'exercice des pouvoirs étatiques et l'accomplissement
des missions de l'Etat relèvent des Länder, à moins
que la présente Loi fondamentale n'en dispose autrement ou n'admette
un autre règlement.
Article 70 [Répartitions des compétences
législatives entre la Fédération et les Länder]
(1) Les Länder ont le droit de légiférer
dans les cas où la présente Loi fondamentale ne confère
pas à la Fédération des pouvoirs de légiférer.
(2) La délimitation des compétences
de la Fédération et des Länder s'effectue selon les
dispositions de la présente Loi fondamentale relatives aux compétences
législatives exclusives et concurrentes.
Article 75 [Lois-cadres de la Fédération,
liste des matières]
(1) Sous réserve des conditions prévues
à l'article 72, la Fédération a le droit d'édicter
des dispositions-cadres pour la législation des Länder dans
les matières ci-dessous :
1. statut des personnes au service des Länder,
des communes et d'autres collectivités de droit public, pour autant
que l'article 74a n'en dispose pas autrement ;
1a. principes généraux de l'enseignement
supérieur ;
2. statut général de la presse
;
3. chasse, protection de la nature et conservation
des sites ;
4. répartition des terres, aménagement
du territoire et régime des eaux ;
5. déclaration du domicile et cartes d'identité
;
6. protection du patrimoine culturel allemand
contre son départ à l'étranger.
L'article 72, al. 3 est applicable par analogie.
(2) Des dispositions-cadres ne peuvent qu'exceptionnellement
contenir des règles allant dans le détail ou directement
applicables.
(3) Si la Fédération édicte
des dispositions-cadres, les Länder ont l'obligation d'édicter
les lois de Land nécessaires dans un délai raisonnable fixé
par la loi.